«Es kommt darauf an, Brüderlichkeit zu verwirklichen, und zwar aus freien Stücken, den Egoismus des Einzelnen wie den der Organisation zu überwinden», forderte Dr. Ernst Mahle, einer der beiden Gründer des Automobilzulieferers MAHLE in seiner Rede zu dessen 50. Jubiläum. Von dieser Einstellung geleitet, übertrugen er und sein Bruder Hermann Mahle die Geschäftsanteile an ihren Unternehmen 1964 in die gemeinnützige MAHLE-STIFTUNG. Rudolf Steiner hatte sie mit seinen Vorträgen zu sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen im Hinblick auf den Umgang mit Kapital zu diesem Schritt inspiriert. Durch die Stiftungsgründung verbanden die Brüder ihren unternehmerischen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung.
Mit dem Leitgedanken «Heute stiften – mit der Vision für morgen» unterstützt die Stiftung seither Projekte und Initiativen, die nachhaltigen gesellschaftlichen Fortschritt vorantreiben. Wertschätzung und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Menschen und der Natur stehen im Zentrum aller Stiftungsaktivitäten. Pro Jahr fördert die Stiftung derzeit etwa 150 Projekte ? der Fokus liegt dabei auf den Lebensbereichen Gesundheit und Pflege, Landwirtschaft und Ernährung, Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur.
In einer globalisierten Welt entstehen mit dem Auftrag, für das Gemeinwohl zu stiften, zudem neue Herausforderungen: Verbunden mit dem weltweit tätigen MAHLE Konzern, engagiert sich die Unternehmensstiftung im Rahmen ihrer Förderbereiche zunehmend an dessen internationalen Standorten, wie etwa in Brasilien, Polen, Japan und Rumänien.
Im Jahr 2015 feiert die MAHLE-STIFTUNG ihr 50. Förderjubiläum nun mit einem dreitägigen Informations- und Erlebnisprogramm: Im Zentrum der Begegnungstage «Mensch – Entwicklung – Zukunft» stehen ausgewählte von der Stiftung unterstützte Initiativen, die ihre Aktivitäten als Aussteller präsentieren. Den zweiten Schwerpunkt bilden Vorträge und Diskussionsrunden, überwiegend zu Themen aus Pädagogik, Erziehung, Ernährung, Landwirtschaft und Gesundheit, wobei die Fragestellungen von Krankheitsprävention und den Ursachen für Burn-Out über den Umgang mit besonders schwierigen Kindern bis hin zur sinnvollen Gestaltung der Landwirtschaft reichen. Ein Highlight des kulturellen Rahmenprogramms gestaltet der Kulturbeauftragte von Slowenien, Konzertviolinist und Professor für Kunst und Führungsmanagement, Miha Progacnik. Mit seinen Darbietungen baut der Querdenker Brücken zwischen klassischer Musik und Wirtschaft: Themen wie Kreativität, Zusammenarbeit und Leadership verbindet er mit Werken von Brahms, Mozart oder Bach.
«Unser Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den engagierten Initiativen, die unsere Gesellschaft mit innovativen, nachhaltigen Ansätzen voranbringen, Austausch und Begegnung zu ermöglichen. Es geht uns darum, das Nachdenken und die Kommunikation über die verantwortungsvolle Entwicklung unserer Welt voranzutreiben – nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit einer erlebnisreichen und unterhaltsamen Veranstaltung.» So erklärt Jürgen Schweiß-Ertl, geschäftsführender Gesellschafter der MAHLE-STIFTUNG, warum es anlässlich des Jubiläums die Begegnungstage geben wird und lädt ganz herzlich dazu ein.