umgeben von
tausenden von Welten
bin ich durchdrungen
von der einen –
aus der ich komme
in die ich gehe –
wieder und wieder
Diesem auf der ersten Klappe des aus weißem handgeprägten Büttenpapier bestehenden Umschlags des 144 mm breiten, 182 mm hohen und 50 Seiten umfassenden Bandes die Welt in mir von G. Asch folgen 21 weitere «Meditationen». In jeweils siebenzeiligen Wegmarken fasst der Autor die Einsichten zusammen, die sich ihm im Lauf der Jahre «aus der eigenen Lebens-Praxis des Suchens und Findens» ergeben haben. Von Zeile zu Zeile bewegt sich der Leser wie durch die Intervalle einer Tonleiter – und die Oktave ergibt sich als der Weg durch alle sieben Zeilen, als der Nachklang der Sieben:
ganz bei dir sein – / atmen – durch dich / hindurch in mich /
hinein – allein / mit dir bin ich ganz / Liebe – bin ich / ganz ich
Im Zeichen von Krebs und Steinbock sind die einundzwanzig Meditationen gesetzt, zwischen dem Sternzeichen des Hochsommers und der Wintersonnenwende. Im Atem von Ich und Du, von den «tausenden von Welten» zum einen, zu der einen Welt in einem, lebt und entwickelt sich ein jeder Mensch, der nach und nach sich seiner eigenen Bestimmung bewusst wird und das Glück des Lebens erfährt:
nie trink’ ich / aus der gleichen Quelle / nie steig’ ich in / den gleichen Fluss / nie spür’ ich / gleiches Glück / bei deinem Blick auf mich
Als Erstes erschienen in dieser von Hand und mit viel Sinn für das Einzelne sowie Achtung für das Gesamte gestalteten aquinarte edition die 27 «Haiku-Paare» von Peter Nim in dem Band Zartes Rot zuerst. Zwei siebzehnsilbige, in drei Zeilen geteilte Gedichte stehen sich gegenüber, treten ins Gespräch miteinander.
Auf einer linken Seite steht: Mundet färberblau / Hoch im Sommer – tief im Wald / Zartes Rot zuerst
dem auf der rechten Seite «antwortet»: Tags gestutzter Kirsch – / Unter tausend Blüten stehn / Nachts wir lichtbestürzt
Es folgten die Gedichte von Katharina Heidelbach in dem Band Einer dieser Stürme, in dem die Dichterin bekennt, dass sie Worte sammelt, wie «eine Sammlung bunter Knöpfe / genäht an einer Jacke / die ich lang’ nicht trug».
Wie ein anderer, dem man im Tiefsten begegnet, einen erschüttern und bewegen kann, ist eine ihrer weitreichendsten Erfahrungen: Ich möchte mit dir lernen / die Fragen dieser Welt zu fragen / dem Wollen, Reden zu entsagen / der Stille lauschen, die von Ferne / uns wortlos nächste Fragen bringt – / denn du bist / einer dieser Stürme / die das Innerste befreien
Zuletzt erschienen die «Egoismen» Philip Kovces in dem Band Ich setze Ich-Sätze. Sie zeichnen in nuce eine ganze Philosophie der menschlichen Existenz nach – von den ersten beiden Ich-Sätzen: «Meine Aufgabe hält mich am Leben» und «Wie kann ich tun, was nur ich tun kann?» – über die vierten und sechsten: «Der Aufgabe, die ich am deutlichsten erkenne, scheine ich am wenigsten gewachsen» und «Wer außer mir sollte ich sonst sein?» – bis zum 30. und letzten Ich-Satz: «Ich bin, bei allen Aufgaben, die kommen und gehen, die Aufgabe, die bleibt.»
Die Bände der aquinarte edition sammeln Wesentliches in der schönen Form handwerklichen Könnens ein. Freunde der Buch- und Lebenskunst werden ihre Freude an ihnen haben.