Erzählerische Meisterwerke
Auf wie vielen Ohren sind wir eigentlich taub, wenn wir uns dem Sog des Alltags hingeben? Tove Janssons Figuren sind jedenfalls gesegnet mit gespitzten Ohren und messerscharfer Beobachtungsgabe. Die finnisch-schwedische Autorin erfrischt bereits in diesen frühen literarischen Meisterwerken mit ihrem unverwechselbaren Blick und klaren Stil. Sie erzählt von Menschen, die so gut zuhören, dass man sich als Sprechender selbst besser versteht, von Menschen, denen auch das Leiseste nicht entgeht, und von anderen, die plötzlich nach innen lauschen. Seismografisch fangen ihre Figuren leiseste Schwingungen zwischenmenschlicher Beziehungen oder unterschiedlichster Stimmungen der Einsamkeit auf und beschenken den Leser dadurch mit Wahrnehmungen, die ihm im Alltag abhanden gekommen sind.
Lauschen, um auch die kleinste Nuance aufzufangen. So intensiv zuhören, dass der Sprechende sich selbst besser versteht. In sich hineinhorchen – nichts als Ohr sein.
Diese 18 frühen Erzählungen von Tove Jansson sind in ihrer Originalität, Klarheit und Tiefe ein Geschenk für alle, die sich nach erfrischend genauer Wahrnehmung und einem meisterhaften Umgang mit Sprache sehnen.
«Ich liebe die Form der Kurzgeschichte, die sich konzentriert um eine einzelne Idee rankt und nichts Überflüssiges enthält. Man muss die komplette Geschichte in einer Hand halten können.» Tove Jansson